Yrsa von Leistner
1921
Geboren 1921 in München als Tochter eines Kirchenbaumeisters
und einer dänischen Klassischen Sängerin.
Bis 1934
Auslandsaufenthalte mit den Eltern, vor allem in Mexiko und den
USA.
1935/1936
Erste künstlerische Arbeit Das Haupt der Medusa".
Es folgte der Eintritt in die Kunstakademie München im Alter
von 16 Jahren.
1939
Mit 18 Jahren Meisterschülerin in der Akademie. Nach Studienabschluss
Niederlassung in Berlin.
1942/1943
Monumentale Bronze Der Kriegsblinde" von 3,20 Meter.
1944
Erstes bedeutendes Portrait wurde das Bildnis des Chirurgen Professor
Dr. med. Ferdinand Sauerbruch.
Nach 1945
Befassung mit religiösen Themen über Leid, Liebe und
Vergehen.
Werke wie das Steinrelief Zug der Toten" (1950) und die
Marmorarbeit Liebe und Tod" (1952) entstehen.
Das Kriegsgeschehen und die Bombennächte in Berlin beeinflussen
das weitere Schaffen.

Papst Pius XII. - Rom 1954
1955
Übersiedlung nach Bonn.
Erster Dialog mit Konrad Adenauer.
Der Arbeit in Stein folgt eine Hinwendung zur Plastik.
Das Portrait Konrad Adenauer (1955/1956) entsteht. Es folgen Bildnisse
von Päpsten sowie sakrale Werke für den Freiraum.
Zeitgeschichtliche Werke wie Heimkehrer mit Mutter" oder
das von Adenauer in Auftrag gegebene 2,5 Meter Relief Heimkehr"
finden öffentliche Aufmerksamkeit.
In den 60er Jahren entstehen Portraitbüsten von Bundespräsident
Heinrich Lübke, Diplomaten und anderen Personen des öffentlichen
und nichtöffentlichen Lebens.
1969
Begegnung mit dem Kunst-Verleger J.F.Bodenstein. Er fördert
das Interesse der Künstlerin an den Weltreligionen, berichtet
von seinen Treffen mit Mutter Teresa in Indien, dem XIV. Dalai Lama
von Tibet. Bodenstein stellt Verbindungen her.
So beginnt für die 50-jährige Künstlerin von 1970 bis
1981 ein besonders erfolgreiches Schaffensjahrzehnt.
Das Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich nimmt Werke
auf, verbunden mit dem offiziellen "Yrsa von Leistner-Archiv"
als Verwaltung der Künstlerrechte.
1970
Enthüllung der Skulptur "Weltzeitalter" in Rom.
1971
Übergabe des Reliefs Jüdische Passion" an
Papst Paul VI. im Vatikan in Anwesenheit der Bildhauerin.
1972
In diesem und den folgenden Jahren zahlreiche Auslandsreisen.
Beginn der Arbeit an dem Werk Die Weltreligionen", das
sie bis 1978 beschäftigt.
1977
Portrait Albert Speer, der sie persönlich aufsucht.
1979
Die "Madonna von Nagasaki" wird beendet. Aufstellung
der 3,5 Meter hohen Bronze in Japan.
1981
Rückzug in stilles Arbeiten.
Widmung der Malerei.
1986
Buchveröffentlichung Ihrer Lebens-Erinnerungen.
1990
Aufstellung des Portraits "Prof. Dr. med. Ferdinand Sauerbruch"
in der Charité Berlin in Anwesenheit der Künstlerin.
1992
In Berlin wird auch die Grossplastik Der Hüter"
aufgestellt.
1994
Aufstellung der Büste "Konrad Adenauer auf dem
Köln-Bonner Flughafen.
Einschränkung der künstlerischen Arbeit wegen Alterskrankheiten.
1996
Ausstellung im Museum Europäische Kunst - Schloss Nörvenich
bei Köln zum 75. Geburtstag.
2001
Ausstellung zum 80. Geburtstag im Museum Europäische Kunst
- Schloss Nörvenich unter dem Patronat der Europäischen
Kultur Stiftung.
Die Bildhauerin und Malerin Yrsa von Leistner ist eine bedeutende
Künstlerin des XX. Jahrhunderts, die sich vor allem religiöser
Themen widmet. Erlebnisse des Zweiten Weltkrieges und weltweite Katastrophen
nach 1945 bestimmen ihr Skulpturen und Bilder.
Ihre Werke finden sich in Museen, Sammlungen und auf öffentlichen
Plätzen in Europa sowie anderen Kontinenten. Ihr Oeuvre ist eine
Mahnung zur Vergebung und Versöhnung. Es spiegelt zugleich Glaube,
Hoffnung und Liebe wider als Forderung und Auftrag für jeden
Menschen - gleich welcher Nation und Herkunft.
Der Einsame - Marmor 1981
USA