Ernst Fuchs
Kunstsammler und
Experten nennen ihn einen "Hohen Priester der Malerei",
- und nach dem Tode Salvador Dalís gilt er als der "letzte
Malerfürst " in Europa:
Ernst Fuchs.
Als Schöpfer grossformatiger Gemälde mit biblischen Themen
hat er die Technik alter Meister zu neuem Leben erweckt. Der Mitbegründer
der "Schule des fantastischen Realismus" ist heute deren
Spitzen-Repräsentant.
"Unter
meinem Einfluss hat sich - zunächst in der Wiener Schule - eine
vergessene Maltechnik verfestigt: die altmeisterliche Technik der
Eitempera-Untermalung und der Lasur."
Ernst Fuchs wird als Multitalent mit seinen Arbeiten als Maler, Grafiker,
Zeichner, Illustrator, Designer, Architekt, Schriftsteller, Komponist
und Bildhauer wegen seines unermüdlichen Fleisses häufig
mit seinem Künstlerfreund Salvador Dalí verglichen.
"Die Begabung habe ich von meinem Vater geerbt, - einem lyrischen
Bariton."
1930
Am 13. Februar 1930 in jüdischer Familie in Wien geboren.
Ernst Fuchs überlebt als Kind die Zeit des Nationalsozialismus
im deutschsprachigen Raum bei der Mutter Leopoldine.
Der Vater, der Kammersänger und Schubert-Spezialist Maximilian
Fuchs, floh in die Emigration nach Shanghai.
1943
Bildhauer-Unterricht bei Emmy Steinböck.
1944
Unterricht in der Malschule St. Anna bei Prof. Fröhlich.
1946 - 1950
Fuchs studiert an der Wiener Akademie bei Christian Andersen sowie
dem Maler und Schriftsteller Albert Paris Gütersloh.
1948
Beitritt zum Art-Club und Teilnahme an dessen Ausstellungen in Wien
und im Ausland.
1949 - 1961
"Lehrjahre" in Paris und den USA.
Mit seinen Kollegen Anton Lehmden, Arik Brauer und Wolfgang Huter
begeistert sich Fuchs früh für surreale Bildinhalte.
Er schult sich an visionären Künstlern aller Epochen zurück
bis zu Bosch.
In den 50er Jahren erweckt Fuchs mit surrealistischen Grafiken Aufmerksamkeit.
Zehn Jahre später schafft er den Durchbruch.
1955 - 1957
Reisen nach Israel und USA.
1958
Gründung einer eigenen Galerie in Wien, um in der Blütezeit
des Tachismus jüngere Maler der "Wiener Schule" auszustellen
und zu ermutigen.
In Paris trifft er den spanischen Surrealisten Salvador Dalí.
1962
Reise nach Israel.
1966
Reise in die USA.
1970
Beginn plastischer Arbeiten.
Das von Richard P. Hartmann publizierte grafische Werk sowie prachtvolle
Bildbände trägt zur weltweiten Popularität Ernst Fuchs
bei.
1972
Ausstellungstournee in Japan.
Es entstehen Grossgemälde, die in der Ornamentik an den Jugendstil
erinnern, wie "Die Versuchung", "Kreuzigung" und
"Der Untergang von Sodom und Gomorrha".
Fuchs lehrt in Mailand, Paris und den USA und beschäftigt sich
mit der ästhetischen Gestaltung des menschlichen Lebensraumes.
Er entwirft Möbel, Fliesen, Tapeten, Vorhänge, Beleuchtungskörper
sowie Porzellan.
1973
Entdeckung der "Toteninsel" bei Dubrovnik.
1974
Ernst Fuchs gibt seinem Künstlerfreund Salvador Dalí zu
dessen Eröffnung des Teatre Museu Dalí in Figueras ein
Exemplar seiner Monumental-Skulptur "Esther".
Dalí lässt diese füllige Busen-Schönheit aus
biblischer Zeit als Kühlerfigur seines "Regentaxis"
im Innenhof des Museum aufstellen.
Salvador
Dalí präsentiert die Fuchs-Skulptur "Esther"
Teatre Museu Dalí - Figueras
Salvador Dalí
proklamiert mit Ernst Fuchs und Arno Breker die Künstlerfreundschaft
des "Goldenen Dreiecks".
"Das
goldene Dreieck"
Salvador Dalí, Ernst Fuchs und Arno Breker
Fuchs widmet Breker
zum 75. Geburtstag die Originalgrafik "Junger Moses".
"Hommage
à Arno Breker - Der junge Moses", 1974
1976
Ernst Fuchs lässt sich von seinem Künstlerfreund und Bildhauer
Arno Breker portraitieren.
Ernst
Fuchs bei Arno Breker - Düsseldorf
1976
Als Bühnenbildner gestaltet Fuchs August Everdings
"Parsifal"-Inszenierung in Hamburg.
1978
Fuchs gestaltet Everdings "Lohengrin" in München.
1986
Gestaltung des Bühnenbildes für Mozarts "Die Zauberflöte"
in der Münchner Olympiahalle.
1988
Ernst Fuchs eröffnet in der aufwendig gestalteten Jugendstilvilla
des Architekten Otto Wagner in Wien sein Privatmuseum.
Mit Künstlern aus Ost- und Westeuropa legt er einen "Garten
der Künste" an, um "ein Gegengewicht zu setzen zur
weltweit herrschenden Propaganda für die gegenstandslose Kunst".
1993
Das Staatliche Russische Museum zu St. Petersburg zeigt die bisher
grösste Fuchs-Retrospektive mit 200 Werken aus vier Jahrzehnten.
In Thal überträgt man Ernst Fuchs die gesamte Innengestaltung
der Kirche St.Jakobus.
Es entsteht in nur einem Jahr Bauzeit ein einzigartiges architektonisches
und fuchstypisches sakrales "Gesamtkunstwerk".
St.Jakobus
- Thal
Ein weiterer "Fuchsbau" entsteht in St. Veit an der Glan.
Dort verbindet er den Umbau des alten Vereinshauses mit dem Neubau
des Hotel Zodiak zu einem ebenfalls weltweit beachteten Architektur-Ensemble.
Im
Januar 2000 stattet Fuchs für den Opernproduzenten Rafael Brown
"DieZauberflöte" von Mozart in Helsinki mit seinen
Bühnenentwürfen aus.
Als mutiger Kommentator zu Kulturfragen ist Ernst Fuchs beliebter
Gast in Talk-Shows.
Er ist in dritter Ehe verheiratet mit der Malerin Eva Christina und
unterhält Wohnsitze in Monaco und Wien.
"Ich betrachte
das, was ich als Bildhauer mache, als Maler, Grafiker, Dichter, Sänger,
als Bestandteil eines grossen Ganzen."
Prof.
Ernst Fuchs
Museum Europäische Kunst - Schloss Nörvenich