Salvador Dalí

1904
Am 11. Mai wird Salvador Felip Jacint Dalí Domènech in Figueres geboren als zweiter Sohn von Salvador Dalí i Cusí, Notar, 41 Jahre und Felipa Domènech, 30 Jahre.
Der junge Dalí zeigt schon sehr früh ein aussergewöhnliches Zeichen- und Maltalent.

1918
Im Stadttheater von Figueres werden bei einer Ausstellung seine Bilder lobend erwähnt.

1921
Seine Mutter stirbt im Februar.
Studium an der Kunsthochschule San Fernando in Madrid.
Er wohnt im Studentenwohnheim "Residencia". Dort freundet er sich mit dem Dichter Federico García Lorca und dem späteren Filmregisseur Luis Buñuel an.

1923
Nach Protesten Dalís anlässlich einer Neubesetzung des Lehrstuhls für Malerei kommt es zu Unruhen unter den Studenten.
Dalí wird als vermeintlicher Anstifter für ein Jahr von der Akademie verwiesen.
Im selben Jahr wird er aus politischen Gründen festgenommen und in Girona inhaftiert.
Freilassung aus Mangel an Beweisen nach mehr als einem Monat Haft.

1924
Im Herbst kehrt Dalí wieder in die Akademie zurück und muss das Studienjahr wiederholen.

1926
Studien-Reise nach Paris und Brüssel.
Er besucht Pablo Picasso in dessen Atelier in Paris.
Im Juni verweigert Dalí die Abschlussprüfung, weil er die Professoren des Prüfungskommitées für unfähig erklärt.
Infolgedessen wird er im Oktober durch eine vom spanischen König unterzeichnete Verfügung endgültig von der Akademie verwiesen.

1927
Uraufführung des Theaterstücks "Mariana Pineda" von García Lorca in der Bühnendekoration von Dalí.

1928
Zusammen mit Lluís Montañya und Sebastià Gasch verfasst Dalí das "Gelbe Manifest".

1929
Buñuel und Dalí drehen in Paris den Film "Ein andalusischer Hund".

Begegnung mit den Surrealisten um André Breton. Im Sommer besuchen Dalí in Cadaqués René Magritte und seine Frau Georgette, Luis Buñuel, Paul Eluard und seine Frau Gala.
Es kommt zwischen Dalí und Gala zu einer Beziehung - der Rest der Gruppe reist ab.
Gala bleibt bei Dalí in Cadaqués und folgt erst einen Monat später Eluard nach Paris.
Uraufführung des Films "Ein andalusischer Hund" mit grossem Skandal und heftigen Pressereaktionen.
Dalís erste eigene Ausstellung in der Galerie Goemans in Paris.
Eines der Exponate mit dem Titel "Manchmal spucke ich aus Vergnügen auf das Bild meiner Mutter" und die Beziehung Dalís zu Gala führen zum Bruch mit seinem Vater.

1930
Dalí erwirbt ein kleines Fischerhaus in Port Lligat nahe Cadaqués, das er und Gala in den nächsten Jahrzehnten ständig erweitern lässt.
Dalí entwickelt erste Ansätze seiner paranoisch-kritischen Methode.
Uraufführung von Buñuels Film "L'Age d'Or" in Paris. Das Drehbuch dazu entstand unter Mitarbeit Dalís.

1931
Dalí verkauft sein Gemälde "Die Beständigkeit der Erinnerung" mit den weichen Uhren an Julien Levy und wird damit in den USA bekannt.

1932
Bekanntschaft Dalís im November mit Julien Green, der später einer der wichtigsten Sammler Dalís wurde.

1934
Dalí und Lorca treffen sich nach langer Zeit in Barcelona wieder.
Im Oktober Generalstreik in Katalonien.
Dalí und Gala gelingt die Flucht nach Frankreich.
Erste Reise Dalís in die Vereinigten Staaten nach New York im November.

1936
Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs und Flucht nach Frankreich.
Dalí erfährt in London die Nachricht von der Ermordung García Lorcas und verfällt in schwere Depressionen.
Dalís zweite Amerikareise an Bord der "Normandie".
Die amerikanische Presse bereitet Dalí einen triumphalen Empfang.

1937
Flucht vor dem spanischen Bürgerkrieg nach Italien.

1938
Kunststudien in Florenz und Venedig.
Besuch Dalís bei Sigmund Freud in London.

1939
Reise nach New York.
Gestaltung eines Pavillons zur Weltausstellung in New York.
Rückkehr im September nach Europa.
Durch die beginnenden Kriegswirren flüchten Dalí und Gala zuerst in die Pyrenäen, nach Paris und später nach Arcachon bei Bordeaux.

1940
Flucht vor den deutschen Truppen über Lissabon in die Vereinigten Staaten und Exil dort bis 1948.

1941 - 1947
Dalí arbeitet in den USA an Schmuckentwürfen, Bühnenbildern und Kostümen für Theater- und Ballettproduktionen.
Er portraitiert prominente und wohlhabende Mitglieder der "High Society" und etabliert sich in der New Yorker Gesellschaft.
Er illustriert Bücher, designt Glasobjekte, Krawatten und Parfums.
In Hollywood entwirft er für Alfred Hitchcock Filmkulissen zu "Spellbound".
Mit Walt Disney plant er einen Zeichentrickfilm mit dem Titel "Destiny", der allerdings wegen Dalís komplizierter Entwürfe nicht realisierbar ist.
Dalí verfasst seine Memoiren und schreibt einen Roman.
In New York kommt es zur Begegnung mit A. Reynolds Morse, der ein Gemälde Dalís erwirbt und damit den Grundstein zur grössten privaten Dalí-Sammlung in den USA legt.

1948
Rückkehr nach Europa über Den Haag nach Port Lligat.

1949
Im Werk Dalís erscheinen religiöse Elemente.
Papst Pius XII. empfängt Dalí in Audienz.

1951
Beginn seiner "korpuskularen Periode", in der er unter den Eindrücken der Atomphysik Bildelemente in dreidimensional dargestellte Bruchstücke und Partikel darstellt.

1952
Dalí malt 102 Aquarelle als Illustrationsvorlagen zu Dantes Göttlicher Kommödie.

1954
Dalí untersucht die logarithmischen Kurvenverläufe von Rhinozeroshörnern und setzt sich damit in seinen Arbeiten auseinander.

1955
In Paris malt Dalí im Zoo von Vincennes im Nashorngehege an einer paranoisch-kritischen Interpretation der "Spitzenklöpplerin" von Vermeer, die er zuvor im Louvre begonnen hatte.

1956
Erster offizieller Empfang beim spanischen Diktator Franco im Prado in Madrid. Franco zeigte sich lebenslang interessiert an Dalís Kunst.
Dalí beginnt mit den Arbeiten an Lithografien zu "Don Quichotte".

1957
Walt Disney besucht Dalí in Port Lligat.

1958
Arbeiten an grossformatigen Gemälden mit religiösen und historischen Motiven.
Gleichzeitig Auseinandersetzung Dalís mit der Op-art.
Verleihung der Goldmedaille der Stadt Paris.
Kirchliche Trauung von Gala und Dalí.

1959
Papst Johannes XXIII. empfängt Dalí in Audienz.
Arbeiten am Einbanddeckel und Illustrationen zur "Apokalypse des Johannes".

1960
Ausstellung der von Dalí illustrierten Göttlichen Kommödie als Farbholzschnitte im Palais Galliéra in Paris.

1961
Ausstellung des Buches "Apokalypse des Johannes" im Musée d'art moderne de la Ville de Paris.
Uraufführung des "Ballett de Gala" in Venedig.
In Spanien wirken Marcel Duchamp, Jean Tinguely und Niki de Saint-Phalle an einem Fest zu Ehren Dalís mit.
Vortrag Dalís an der Ecole Polytechnique in Paris.

1962
Dalí greift in seinen Werken häufiger frühere Themen und Techniken wieder auf und arbeitet sie um.
John Peter Moore wird Dalís Sekretär.
Bewunderung für den Wiener Malerkollegen Ernst Fuchs und dessen altmeisterlichen Malstil.

1963
Dalí verarbeitet Forschungsergebnisse über die DNS.

1964
Salvador Dalí wird mit dem "Grosskreuz der Isabella von Spanien" ausgezeichnet.

1965
Beschäftigung mit der Technik der Holographie.

1966
Entwurf eines Signet für die UNO.
Arbeiten an seinem Grossgemälde "Thunfischfang".

1967
Dalí arbeitet an Aquarellen zur Illustration der Bibel.
Entwürfe für ein Kartenspiel.

1968
Entwürfe für verschiedene Glasskulpturen.
Aufstellung eines Wachsmodells von Dalí im Musée Grévin in Paris.

1969

Einladung Dalís als Ehrengast zum Jahreskongress der französischen Rechtsanwälte.

1970
Ankündigung Dalís zur Errichtung eines eigenen Museums in Figueres.

1971
Eröffnung des Dalí-Museums des amerikanischen Sammlers A. Reynolds Morse in Cleveland (Ohio).
Dalí entwirft Figuren für ein Schachspiel.
Bauarbeiten am Dalí-Museum in Figueres.

1974
Proklamation der Künstlerfreundschaft des "Goldenen Dreiecks" durch Dalí mit Arno Breker und Ernst Fuchs.
Eröffnung des Teatre Museu Dalí in Figueres.
Aufstellung der Grossplastik "Esther" von Ernst Fuchs als Kühlerfigur auf Dalís "Regentaxi" im Innenhof des Teatre Museu Dalí in Figueres.
Dalí lässt sich von seinem Künstlerfreund und Bildhauer Arno Breker portraitieren.

1975
Dalí und Breker planen die Aufstellung der Portraitbüste in Port Lligat, Paris und New York. Die Projekte sind zu beider Lebzeiten nicht mehr realisierbar.

1976
John Peter Moore beendet seine Tätigkeit als Sekretär Dalís und widmet sich der Errichtung eines eigenen Museums in Cadaqués.

1978
Ernennung Dalís zum ausländischen Ehrenmitglied der Académie des Beaux-Arts.
Das spanische Königspaar Juan Carlos und Sofia und ihr Sohn Felipe besuchen in Begleitung Dalís und Galas das Teatre Museu Dalí in Figueres.
Dalís ehemaliger Sekretär John Peter Moore eröffnet sein Museu Perrot-Moore in Cadaqués.
Verleihung der Goldmedaille der Stadt Figueres an Dalí.

1979
Feierliche Aufnahme Dalís in die Académie des Beaux-Arts in Paris.
Entwurf einer Briefmarke für die französische Post.

1980
Dalí übergibt im Zarzuela-Palast in Madrid sein Portrait des spanischen Königs Juan Carlos.
Dalí zieht sich nach Port Lligat zurück um zu malen.
Er leidet unter zunehmenden Altersbeschwerden.

1981
Besuch des spanischen Königspaares Juan Carlos und Sofia bei Dalí und Gala in Port Lligat.
Dalís und Galas Altersbeschwerden nehmen weiter zu.
Verleihung des Grosskreuzes Karls III. an Dalí durch König Juan Carlos.

1982
Dalí und Gala leben zurückgezogen in Port Lligat.
Die amerikanischen Sammler Eleanor und A. Reynolds Morse eröffnen in St. Petersburg (Florida) ihr neues Dalí-Museum.
Dalí beschäftigt sich mit Studien über Velázquez und Michelangelo.
Bedingt durch seine Parkinson-Erkrankung wird die Malerei für Dalí immer beschwerlicher.
Auszeichnung Dalís mit der Goldmedaille der Autonomen Regierung Kataloniens durch den katalanischen Präsidenten Jordi Pujol.
Gala stirbt am 10. Juni in Port Lligat.
Auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin wird Gala im Schloss Púbol beigesetzt.
König Juan Carlos ernennt Dalí zum Grafen von Dalí und Púbol.
Aufgabe des gemeinsamen Wohnsitzes Port Lligat und Umzug in das Schloss Púbol.

1983
Dalí lebt völlig zurückgezogen im Schloss Púbol.
Fertigstellung seines letzten Gemäldes "Der Schwalbenschwanz" im Mai.
Seine Altersgebrechen zwingen ihn zur Aufgabe der Malerei.

1984
Dalí erleidet bei einem nächtlichen Brand in seinem Schlafzimmer im Schloss Púbol schwere Verbrennungen.
Klinikaufenthalt in Barcelona.
Umzug Dalís nach der Klinikentlassung in Räumlichkeiten neben seinem Teatre Museu Dalí.

1985
Dalí ordnet von seinem Krankenbett aus Umbauten in seinem Teatre Museu Dalí an.
Er lässt die Nebengebäude des Museums, in denen er selbst auch untergebracht ist, als "Torre Galatea" umgestalten und dem Museum zuschlagen.
Errichtung eines Denkmals in Madrid nach seinen eigenen Entwürfen.

1986
Klinikaufenthalt und Implantation eines Herzschrittmachers.
Dalí fertigt unter grosser Mühe seine letzten kleinen Zeichnungen an zum Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft.

1987
Erklärung Dalís seiner Verbundenheit zur Monarchie Spaniens und zur Krone.

1988
Klinikaufenthalte in Figueres und Barcelona.
Besuch des spanischen Königs Juan Carlos.

1989
Salvador Dalí stirbt am 25. Januar um 10.15 Uhr in der Klinik von Figueres an Herzversagen.
Dalí wird auf seinen Wunsch in einer Krypta unter dem Kuppelsaal seines Teatre Museu Dalí in Figueres beigesetzt.
Der spanische Staat ist testamentarisch bestimmter Alleinerbe.
Dalís Liegenschaften sind umgewandelt als Museen der Öffentlichkeit zugänglich.



zurück