Jean
Cocteau
Das französische Multitalent Jean Cocteau, 1889 - 1963, war Schriftsteller,
Lyriker, Romancier und Dramatiker.
Er beherrschte den klassischen Dialog, das surrealistische Theater
ebenso wie Boulevardstücke.
Zu seinen Künstlerfreunden zählten vor allem Pablo Picasso,
Arno Breker, Salvador Dali, sowie die Schriftsteller Ernst Jünger
und Roger Peyrefitte.
Ein besonderes persönliches Verhältnis hatte er zu dem Schauspieler
Jean Marais.
Als unkonventioneller und überaus produktiver Künstler betätigte
sich Cocteau auch als Dramaturg, Graphiker, Maler, Choreograph und
Filmregisseur.
1889
Geboren am 5. Juli 1889 in Maisons-Laffitte bei Paris.
Mit 16 Jahren lernt Cocteau den Schauspieler Édouard de Max
kennen, der sein schriftstellerisches Talent erkennt und fördert.
1908
Erste Dichterlesung vor geladenem Publikum am 4. April.
1909
Erster Gedichtband La lampe d'Aladin", der Cocteau's Ruf
als bedeutender
Dichter begründet.
Beginn der Zusammenarbeit mit dem russischen Impressario Sergej Diaghilew,
der 1909 seine berühmten Ballets Russes nach Paris bringt.
Cocteau erschliesst sich ein neues Wirkungsfeld: Debüt ist die
Inszenierung des Balletts Surprise me".
1917
Diaghilew bringt Cocteau's Ballett Parade" auf die Bühne,
zu dem der französische Komponist Erik Satie die Musik schreibt.
1920
Le buf sur le toit" (Der Ochse auf dem Dach")
mit Musik des Franzosen Darius Milhaud.
Während des 1. Weltkrieges leistet Cocteau Dienst beim Roten
Kreuz.
In dieser Zeit lernt er Guillaume Apollinaire, Pablo Picasso, Amedeo
Modigliani,
Igor Strawinsky und andere Künstler kennen, mit denen er später
zusammenarbeitet.
1923
Jean Cocteau wird opiumabhängig und unterzieht sich in der Folgezeit
einer Entwöhnungskur. Seine Erfahrungen mit der Sucht beschreibt
er in seinem autobiographischen Werk Opium" - (1930).
Während Cocteau's Sanatoriumsaufenthalt entstehen einige seiner
Hauptwerke, darunter die Dramen Orphée", (Orpheus")
- 1926, - eine parodistische Variante des klassischen Orpheus-Mythos,
- und La machine infernale" (Die Höllenmaschine")
- 1934.
1924
Erste Begegnung mit Arno Breker. Die Freundschaft hält auch über
den Zweiten Weltkrieg hinaus bis zu Cocteau's Tod 1963.
1929
Roman Les enfants terribles".
1930
Erste Kinoproduktion Le sang d'une poèt" (Das Blut
des Dichters).
1942
Mutiger Einsatz für Pablo Picasso, der durch Hilfe des in Berlin
wirkenden Bildhauers Breker vor Verfolgung der GeStaPo in Frankreich
bewahrt wird.

Jean
Cocteau und Pablo Picasso
1946 - 1950
Die Filme La belle et la bete", Les parents terribles"
und Orphée". Diese Filme gelten als Klassiker.
1951
Ab 1951 besonders reiches graphisches Schaffen. Fernand Mourlot in
Paris ist sein Drucker. Kleinformatige Radierungen erscheinen in der
Edition Le petit pommery" von Hedwige Soder in Paris.
Es entstehen Graphiken für das deutsch-französische Jugendwerk,
keramische Arbeiten, Schmuck und Skulpturen nach Cocteau-Entwürfen.
1962
Arno Breker beginnt mit einer Porträtbüste Cocteau's in
dessen Haus in Milly-la-Forét bei Paris, die 1963 vollendet
wird.
1963
Am 8. Oktober schreibt Cocteau den letzten Brief an Breker: "Lass
Deine Hände sprechen".
Am 11. Oktober 1963 stirbt Cocteau in Anwesenheit von Jean Marais
in seinem Haus.
Die Beisetzung erfolgt in der von Cocteau ausgemalten Kapelle des
Ortes unter einem Grabstein mit der handschriftlichen französischen
Aufschrift:
"Ich bin bei Euch".