Jean Cocteau vor seinem Haus in Milly-la-Forét

 

 

 

"Gondelfahrt in Venedig" - Lithografie - 1956

 

 

"Aphrodite" - Lithografie - 1956

 

 

"Der Faun mit der Blume" - Lithografie - 1958

 

 

"Orpheus mit Harfe" - Zeichnung - 1962

 

 

"Die zwei Freunde und die Sternenbahn" - Zeichnung - 1962

 

 

"Apollon, sitzend" - Radierung - 1963

 

 

"Portraitbüste Jean Cocteau" von Arno Breker in der Grabeskapelle in Milly-la-Forét

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Jean Cocteau


Das französische Multitalent Jean Cocteau, 1889 - 1963, war Schriftsteller, Lyriker, Romancier und Dramatiker.

Er beherrschte den klassischen Dialog, das surrealistische Theater ebenso wie Boulevardstücke.

Zu seinen Künstlerfreunden zählten vor allem Pablo Picasso, Arno Breker, Salvador Dali, sowie die Schriftsteller Ernst Jünger und Roger Peyrefitte.
Ein besonderes persönliches Verhältnis hatte er zu dem Schauspieler Jean Marais.

Als unkonventioneller und überaus produktiver Künstler betätigte sich Cocteau auch als Dramaturg, Graphiker, Maler, Choreograph und Filmregisseur.


 



1889
Geboren am 5. Juli 1889 in Maisons-Laffitte bei Paris.

Mit 16 Jahren lernt Cocteau den Schauspieler Édouard de Max kennen, der sein schriftstellerisches Talent erkennt und fördert.

1908
Erste Dichterlesung vor geladenem Publikum am 4. April.

1909
Erster Gedichtband „La lampe d'Aladin", der Cocteau's Ruf als bedeutender
Dichter begründet.
Beginn der Zusammenarbeit mit dem russischen Impressario Sergej Diaghilew, der 1909 seine berühmten Ballets Russes nach Paris bringt.
Cocteau erschliesst sich ein neues Wirkungsfeld: Debüt ist die Inszenierung des Balletts „Surprise me".

1917
Diaghilew bringt Cocteau's Ballett „Parade" auf die Bühne, zu dem der französische Komponist Erik Satie die Musik schreibt.

1920
„Le bœuf sur le toit" („Der Ochse auf dem Dach") mit Musik des Franzosen Darius Milhaud.

Während des 1. Weltkrieges leistet Cocteau Dienst beim Roten Kreuz.
In dieser Zeit lernt er Guillaume Apollinaire, Pablo Picasso, Amedeo Modigliani,
Igor Strawinsky und andere Künstler kennen, mit denen er später zusammenarbeitet.

1923
Jean Cocteau wird opiumabhängig und unterzieht sich in der Folgezeit einer Entwöhnungskur. Seine Erfahrungen mit der Sucht beschreibt er in seinem autobiographischen Werk „Opium" - (1930).
Während Cocteau's Sanatoriumsaufenthalt entstehen einige seiner Hauptwerke, darunter die Dramen „Orphée", („Orpheus") - 1926, - eine parodistische Variante des klassischen Orpheus-Mythos, - und „La machine infernale" („Die Höllenmaschine") - 1934.

1924
Erste Begegnung mit Arno Breker. Die Freundschaft hält auch über den Zweiten Weltkrieg hinaus bis zu Cocteau's Tod 1963.

1929
Roman „Les enfants terribles".

1930
Erste Kinoproduktion „Le sang d'une poèt" (Das Blut des Dichters).

1942
Mutiger Einsatz für Pablo Picasso, der durch Hilfe des in Berlin wirkenden Bildhauers Breker vor Verfolgung der GeStaPo in Frankreich bewahrt wird.



Jean Cocteau und Pablo Picasso


1946 - 1950
Die Filme „La belle et la bete", „Les parents terribles" und „Orphée". Diese Filme gelten als Klassiker.

1951
Ab 1951 besonders reiches graphisches Schaffen. Fernand Mourlot in Paris ist sein Drucker. Kleinformatige Radierungen erscheinen in der Edition „Le petit pommery" von Hedwige Soder in Paris.
Es entstehen Graphiken für das deutsch-französische Jugendwerk, keramische Arbeiten, Schmuck und Skulpturen nach Cocteau-Entwürfen.

1962
Arno Breker beginnt mit einer Porträtbüste Cocteau's in dessen Haus in Milly-la-Forét bei Paris, die 1963 vollendet wird.

1963
Am 8. Oktober schreibt Cocteau den letzten Brief an Breker: "Lass Deine Hände sprechen".

Am 11. Oktober 1963 stirbt Cocteau in Anwesenheit von Jean Marais in seinem Haus.

Die Beisetzung erfolgt in der von Cocteau ausgemalten Kapelle des Ortes unter einem Grabstein mit der handschriftlichen französischen Aufschrift:
"Ich bin bei Euch".